Langsam schiebt sich Jumper rückwärts über den Rasen auf die Terrassenplatten.
Vorsichtig zwischen Sonnenschirmen und Sitzgruppen durch die Dunkelheit manövrierend, wird eine schmale Lücke angepeilt.
Die angebotenen Zeitfenster waren, Morgens vor dem Frühstück oder Abends nach Ende des Cafebetriebs.
Als Langschläfer mit randvollem Abwassertank eine einfache Entscheidung, jetzt!
Nun nur noch die richtige Position über dem kleinen Abwasserschacht treffen. Gewöhnlich kurvt man lässig über ein Gitter und öffnet dann das Ablassventil, um die bei Sommerhitze gut durchgegorene Biobrühe los zu werden.
Diesmal kleinliches Zielen, der Strahl soll den Schacht genau treffen, nicht, ungefähr, sonst bekommen die nächsten Sitzgruppen einen neuen Duftteppich.
Die Aufforderung der Platzleitung das Grauwasser, und wenn vorhanden auch die Chemietoilette (haben wir nicht), zwischen der Café Bestuhlung abzulassen, war tatsächlich kein kommunikatives Missverständnis.
Routiniert hob der Schachtbeauftrage das Blech von der Grube, Jumper wurde nach dem ersten Proberinnsal im Licht der Taschenlampe noch etwas feinjustiert, dann plätscherten die 1oo Liter in den Schacht.
Ein toller Stellplatz, aber die Entsorgung bleibt etwas eigentümlich.
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen…“
Behauptet der deutsche Dichter Matthias Claudius (15.08.1740, † 21.01.1815) zu Recht. Der Zusammenhang von Reisen und Beschreiben jedenfalls hat Tradition. Was den Reisenden zum reflektierenden Nacherleben diente, hatte bei den Daheimgebliebenen risikofreien Unterhaltungswert.
https://www.zhbluzern.ch/aktuelles/wenn-jemand-eine-reise-tut-so-kann-er-was-erzaehlen-916
schmöckere gerade passend in John Keay: Exzentriker auf Reisen um die Welt 😉